Ein Kepler-System mit zwei nassen Super-Erden?

Von den beiden Planeten Kepler-62e und f sind bislang nur die Durchmesser – 60 und 40% größer als die Erde – und ihre Umlaufszeiten bekannt, die sie in der Habitablen Zone ihres Sterns platzieren: Dass mindestens einer und vielleicht beide von Ozeanen bedeckt sind („Two Water Worlds for the Price of One“, tönt eine PM dazu), ergibt sich allein aus Modellrechnungen über die Beschaffenheit solcher im Sonnensystem nicht vorkommenden Supererden. Gleichwohl feiert eine andere Pressestelle Kepler-62f als „the most Earth-like planet yet found outside the solar system“, da es sich um den kleinsten bisher in einer HZ gefundenen Exoplaneten handele, und für die MPG sind es gar gleich „zwei neue Erden“. Insgesamt sind bei Kepler 62 bereits 5 Planeten bekannt: Auf einer NASA-PK wird das System in diesen Minuten diskutiert. Das bis eben streng gehütete Geheimnis war übrigens gar keins: In dieser Publikations-Liste steht bereits seit einiger Zeit das Paper 276, dessen Titel eigentlich alles verrät …

[NACHTRÄGE: hier die komplette NASA-PK, auch das komplette Science-Paper (alt.) zur Entdeckung, 28 Seiten Supplementary Material und das Paper mit der feuchten Deutung von Kepler-62e&f, ein weiteres zu Kepler-69c (einer dritten neuen HZ-Supererde) und Press Releases von U. of WA, NASA, ND, SETI Inst., NSF, CfA und Kepler, eine PM des MPIA, Science@NASA, Videoclips von ARC und MPIA und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier zu allen drei Planeten]

Gerieten die sowjetischen Venus-Ballons in … Regen? Eine neue Auswertung der Fahrtprofile der Vega-Ballons, die 1985 in der Atmosphäre ausgesetzt worden waren, postuliert einen regelrechten Nieselregen von Schwefelsäure-Tröpfchen auf deren Hüllen, kann es aber nicht beweisen. Weiterhin hat die ISRO keine Angst vor dem Kometen, der dem Mars 2014 nahe kommen wird, und will ihren Orbiter pünktlich starten [NACHTTRAG: noch’n Artikel]. Und es gibt einen kühnen Vorschlag, mit CubeSats zum Phobos zu fliegen – und Bodenproben zur Erde zu holen.

isis

Der Satellit Interface Region Imaging Spectrograph ist in Vandenberg angekommen, wo der Sonnenbeobachter frühestens am 28. Mai mit einer Pegasus starten soll. Erwartet werden von dem einen Instrument an Bord räumlich und spektral hoch aufgelöste UV-Bilder, die Aufschluss über bestimmte Schichten der Sonnenatmosphäre geben sollen. Auch ein ESA-Video über den Proba-Satelliten-Bus und Pressemitteilungen zu den Missionen Nr. 5 (in ein paar Wochen) und Nr. 3 (2017) damit.

Sieben Satelliten starten morgen auf einer Soyuz-Rakete

Zu unter den Nutzlasten auf der Soyuz-Rakete ist auch allerlei deutsche Hardware, vom ersten sächsischen Satelliten SOMP1 über zwei BeeSats bis zu einem Aquarium mit Fischen auf Bion-M1, der Haupt-Nutzlast dieses Fluges, die daneben auch 8 mongolische Rennmäuse, 45 „normale“ Mäuse und 12 Geckos beherbergt. [NACHTRAG: eine Live-Übertragung, allerlei Bilder und die Rolle der NASA bei Bion. NACHTRAG 2: Der Weltraum-Zoo ist gut weg und in den Orbit gekommen.

NACHTRAG 3: der Webcast vom Start, entzerrt! Die 6 Sekundärnutzlasten werden übrigens erst später von Bion-M abgetrennt, auch die erste Bahn und ein Start-Artikel. NACHTRAG 4: Kurz vor dem Start hatte es noch Zoff unter den Mäusen gegeben … NACHTRAG 5: ein längerer und ein kürzerer Artikel und mehr Links und Bilder]

Morgen Abend könnte die Antares das nächste Mal zum Jungfernflug antreten, nachdem der gestrige Versuch auf der Insel Wallops an einem vorzeitig abgefallenen Verbindung („umbilical“) der zweiten Stufe zum Boden gescheitert war, die Ursache der Panne aber gefunden ist. Doch weil die Wetteraussichten nicht gut sind, wird erst nach 22:00 MESZ heute über einen neuen Starttermin entschieden. Mehr zum Zwischenfall und dem Testflug, der dem Cygnus den Weg zur ISS ebnen soll, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – der nächste Versuch soll vielleicht schon morgen erfolgen. [NACHTRAG: Nein, es soll Samstag 23:00 MESZ werden.]

pata

Patagonische Gletscher-Details, letztens aus der ISS aufgenommen. Weiterhin noch erwähnenswert: ein einstündiger Vortrag über „50 Jahre Weltraumforschung“, kürzlich auf der EGU-Tagung von ESA-Urgestein Roger Bonnet gehalten, schwierige Laser-Arbeiten am Aeolus-Satelliten der ESA, eine bevorstehende Konferenz über Weltraumschrott im ESOC, der erste GPS-Satellit wird ausgestellt (Navigation Technology Satellite-2 von 1977), Ecuador will seinen ersten selbstgebauten Satelliten Pegaso in Kürze in China starten, das 4. ATV ist am 5. Juni dran – und es ist wieder unklar, ob es Weltraumtourismus auf Curacao geben wird.

2 Antworten to “Ein Kepler-System mit zwei nassen Super-Erden?”

  1. Kein Artikel zu den zwei “lebensfreundlichen” extrasolaren Planeten von Kepler 62 – Astrodicticum Simplex Says:

    […] Ich hätte gerne über diese Entdeckung geschrieben. Aber ich habe mich entschieden, nicht mehr über Forschungsergebnisse zu bloggen, die nicht frei zugänglich sind und daran halte ich mich auch. Wenn ihr mehr über das Thema wissen wollt, dann findet ihr viele Links zu anderen Berichten. […]

  2. Allgemeines Live-Blog ab dem 22. Mai 2013 | Skyweek Zwei Punkt Null Says:

    […] 19. Mai kehrte die Bion-M-Kapsel zurück, wobei es im “Zoo” an Bord (“Sieben Satelliten starten morgen …”) einige Verluste v.a. unter den Nagetieren […]

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