Allgemeines Live-Blog vom 14. bis 28. März 2020


28. März

Das kosmische Trio zum ersten reinen Online-Astronomietag

Mond (mit reichlich Erdschein), Venus & Plejaden am späteren Abend heute tief über Bochum, von Witten-Herbede aus gesehen; mehr, mehr und noch viel mehr oben in diesem Album – Aufzeichnungen von Live-Streams des Tages gibt es z.B. hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie hier (mehr, mehr, Finale). Auch ein COVID-Update aus Arecibo, die Erwartungen an das Vera Rubin Observatory und die LSST, ein Ozonloch in der Arktis, ein human signal in the North Atlantic warming hole, die Venus am 21.-25., 24., 23.+24. und 23. März, der Jupiter gestern – und der Abschied vom temporären Mini-Mond der Erde.

Drei Kometen mit einstelliger Magnitude auf einem All-Sky-Bild des SWAN-Instruments auf SOHO vom 25. März, C/2019 Y4 (ATLAS) mit etwa 7.7 und C/2017 T2 (PANSTARRS) und C/2019 Y1 (ATLAS) mit jeweils um 8.5 mag. visuell. Auch aktuelle Detail-Fotos und visuelle Beobachtungen der drei, jede Menge Bilder des rasch heller gewordenen Y4-ATLAS von gestern (mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr) und dem 25. März (mehr, mehr und mehr), 24. März (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 23. März (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), 22. März (mehr, mehr und mehr) und 21. März (mehr), pessimistischer gewordene Helligkeits-Prognosen hier und hier und weitere hier (Erklärung), hier und hier, zahlreiche Karten & Grafiken, auch mit dem Horizont, was STEREO A sehen wird und vielleicht Parker und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, Hier und hier – und PANSTARRS vorgestern (mehr) und am 23. März. [23:45 MEZ – Ende]


26. März

Vielleicht einer der letzten Weltraumstarts für eine Weile? Jedenfalls von amerikanischem Boden: Eine Atlas V mit einem militärischen Nachrichten-Satelliten ist heute Abend am Cape mit etwas Verspätung gestartet, um 21:18 statt 19:57 MEZ, bis zum Aussetzen der Primär-Nutzlast dauert’s aber noch was – aus dem Webcast der Start, der Abwurf der Booster und der Nutzlast-Verkleidung, Start-Fotos im Detail hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und aus der Ferne hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie ferne Zeitraffer hier und hier, plus Artikel hier, hier und hier. [23:55 MEZ. NACHTRÄGE: und hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, weitere Fotos in einem großen ULA-Album und hier (mehr), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein Fischaugen-Video]

Astronomie online: Das Angebot wird immer umfangreicher

Wie schon unten (letzter Absatz) und ganz unten („Virtuelle Astronomie …“) beschrieben, entstehen im Zusammenhang mit der COVID-Krise und weitreichenden Ausgangsbeschränkungen oder Kontaktsperren immer neue virtuelle Angebote oder werden existierende ausgebaut. Hier drei Videos von heute: die Premiere der „Streifzüge durch das Universum“ des Planetariums Bochum (mit diesem Blogger übrigens hinter der Kamera; weitere Folgen werden hier erscheinen), ein Webinar des National Solar Observatory der USA über das neue Sonnenteleskop DKIST, das parallel als Zoom-Videokonferenz angeboten wurde, und ein Vortrag des Lowell Observatory. Auch eine Live-Show aus dem Moskauer Planetarium und Video-Reihen der Cambridge University und vom Mauna Kea Outreach, ein Angebot der British Astronomical Association mit vielen alten Vorträgen, improvisiertes Astronomie-Fernsehen für Kinder und ein Webcast über die Erde im All. Die ESA hat allerlei Angebote für Kinder und Erwachsene, es gibt die aktuelle Ausgabe des Planetarian frei verfügbar, und die IAU macht sich viele Gedanken (auch ein Call to Action und weitere Items). Und schließlich der Abbruch der Gravitationswellen-Messungen des Runs O3, das Ende auch für Gemini Nord (Update von gestern) und die Keck-Teleskope (dito) – und die nächste AAS-Tagung wird rein virtuell durchgezogen.

Die 2 1/2 Tage alte Mondsichel mit Erdschein heute: ein Bild dieses Bloggers, mehr von heute und auch gestern in diesem Album und diesem Parallel-Blog. Bilder anderer von heute hier, hier, hier, hier, hier und hier [NACHTRAG: und hier!] und früher von heute aus Japan und gestern aus Kalifornien und wiederum aus Europa hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch die Venus durch UV- und IR-Filter gestern, vorgestern, dem 23. und 24. März (mehr), dem 23. März, 22. März (mehr) und 18. März (jede Menge), der Jupiter gestern, ein Komet gewordener Asteroid, eine Feuerkugel über Deutschland am 23. März und eine belgische vom 18. März – und wachsendes Interesse an Weltraum-Wetter in den USA. [23:45 MEZ]

Der Nachtstart der nächsten 34 OneWeb-Satelliten auf einer Soyuz in Baikonur vor fünf Tagen: Press Releases von Roskosmos (mit vielen weiteren Bildern), OneWeb und Arianespace, eine Live-Übertragung, die AOS, die Orbits aller, Artikel hier (früher), hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und mehr Links. Sowie ein Start in China von drei Militär-Satelliten, reichlich Schrott nach einem früheren, ein venezolanischer ComSat außer Kontrolle – und ein Fallschirm-Zwischenfall bei Tests für den Crew Dragon: weitere Artikel hier und hier sowie hier, hier und hier zu anderen Problemen.

Eine neue Entdeckung in Magnetometer-Messungen von Voyager 2 am Uranus vor 34 Jahren stellt dieser Zacken dar: ein Plasmoid, das erst bei Analyse der Messungen mit höherer Kadenz auffiel (blau = der alte Plot). Auch das frischeste Mineralwasser des Sonnensystems in Enceladus, ein Paper über InSight-Seismologie noch vor dem Absetzen des Instruments auf den Marsboden, die Kartierung von Mars-Dünen aus dem Orbit, der Beginn des 16. Mond-Tags für Chang’e-4, die Premiere des Planetary Science Journal open access & online (auch ein Press Release und die ersten Papers) und ein Call for Ideas für den nächsten Earth Explorer der ESA. Schließlich zu Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die Raumfahrt erneut jede Menge Press Releases von ESA (Betrieb beider Mars-Orbiter herunter gefahren u.a.), NASA und Rocket Lab, Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, mehr Links – und ab in einer Viertelstunde ein großes Astronauten-Event live auf diesem Kanal in fünf Sprachen, u.a. 17:00-17:30 MEZ in Deutsch und 20:00-21:00 MEZ in Englisch. [15:45 MEZ. NACHTRAG: Soundbites aus dem deutschen Teil]


22. März

Wo Komet ATLAS zu sehen sein wird, wenn er am hellsten ist

Die letzten Helligkeitsschätzungen für erstaunlichen Kometen C/2019 Y4 (ATLAS) streuen um 8.0 mag.: Den steilen Anstieg bis jetzt fittet hier eine spanische Analyse von vor wenigen Stunden mit einem „n“ (dem Maß für die ‚Reaktion‘ eines Kometen auf Veränderungen des Sonnenabstands) von 26 in orange, aber weiter geht es mit dem ‚Standard‘-n von 4 in blau. Danach würde ATLAS bis auf etwa 2. Größe steigen, bevor er im Glanz der Sonne verschwindet (Dreieck = Erdnähe), während er im nur Satelliten sichtbaren Perihel (Kreis) -1 mag. erreicht. Die Sichtbedingungen für Deutschland (konkret für Bochum) an dunklem Himmel für fünf Zeitpunkte in Wochenabstand:

  • 20. April: „spanische“ Helligkeit 6.0 mag., Sternbild Giraffe, sichtbar die ganze Nacht (5 Stunden ohne Dämmerung), Höhe sinkt von 49° auf 26°, keinerlei Mond, Richtung etwa NNW (Azimut 318° bis 349°)

  • 27. April: 5.2 mag., Giraffe, ganze Nacht (4½ Stunden), Höhe sinkt von 41° auf 23°, bei Untergang des zu 30% beleuchteten Mondes in 41° Abstand noch 28°, Azimut 321° bis 351°.

  • 4. Mai: 4.3 mag., Giraffe, ganze Nacht (4 Stunden), Höhe sinkt von 30° auf 20°, zu 90% beleuchteter Mond in 102° Abstand immer am Himmel, Azimut 327° bis 356°.

  • 11. Mai: 3.2 mag., Giraffe, ganze Nacht (3 Stunden), Höhe sinkt von 20° auf 15°, zu 75% beleuchteter Mond in 136° Abstand erst in der letzten Stunde aufgegangen, NNW bis N (Azimut 335° bis 360°).

  • 18. Mai: 2.0 mag., Perseus, ganze Nacht (2 Stunden), Höhe sinkt von 9° auf 7°, keinerlei Mond, in unterer Kulminatuin, also weitgehend im Norden (Azimut 347° bis 7°).

In diesem Szenario wäre von ATLAS etwas mehr zu erwarten als von PANSTARRS vor sieben Jahren, dem letzten Kometen, der in Deutschland (knapp) mit den bloßen Auge sichtbar wurde. Sollte ATLAS dagegen heller als im spanischen Modell geraten, wäre er tiefer in die zweite Mai-Hälfte hinein noch in der Dämmerung sichtbar, wobei er jeweils im Perseus in der Abend- wie Morgendämmerung etwa gleich hoch steht: beim Übergang nautische/astronomische Dämmerung (Sonnendepression 12°) in den Nächten 20./21. Mai 8°, 21./22. Mai 7° und 22./23. Mai 5° hoch, weiter im Norden. Dann würde die Sicht in der Morgendämmerung besser: beim Übergang nautische/bürgerliche Dämmerung (Sonnendepression 6°) am 24. Mai in 9°, 25. Mai in 8°, 26. Mai in 7°, 27. Mai in 5°, 28. Mai in 3° und 29. Mai in 2° Höhe jeweils im NO (ab dem 27. im Stier) – und das war’s. So jedenfalls sieht ATLAS jetzt aus: Bilder von heute, gestern (mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), dem 16. bis 20. März, dem 19. März (mehr, mehr, mehr, hier und mehr) und 18. März (mehr, mehr, mehr und mehr) sowie mehr oder weniger nützliche Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier.

Ansonsten noch eine belgische Feuerkugel, die Venus (mehr, mehr und viel mehr), der Jupiter vorgestern (erläutert), die Morgen-Planeten mit Mond am 19. März (mehr und mehr), 20. März (mehr) und 21. März, der Himmel mit Smartphone, die Bewerbung von Spiekeroog als Sternenpark und das Instrument MKID. Und zum Schluss die Benennung der Coronaviren nach der Sonnenkorona (der sie kein bisschen ähnlich sehen), COVID-Ersatz-Videos und -Webcasts aus den Planetarien Luzern und Hamburg (mehr und weitere), diverse geplante Streams astronomischer Fachvorträge, allerlei Material der ESA, eine weitere geplante Show und virtuelle Touren durch das Deutsche Museum München inklusive der Raumfahrt-Abteilung (während hunderte astronomische Exponate online sind). Plus eine detaillierte Status-Liste zahlreicher Observatorien der Welt, die Schließungen von ALMA und den ESO-Sternwarten (Update von vorgestern) sowie ein Artikel. [23:45 MEZ]


20. März

Hat da wer eine Tischplatte auf Asteroid Bennu vergessen …? Diese Frage könnte man sich ob dieser Aufnahme von OSIRIS-REx in der Nähe der Landezone Nightingale stellen; der kuriose Felsen ist etwa 2.7 Meter breit. Auch eine Gesamtkarte des Asteroiden aus vielen Bildern des Orbiters (auch ein Artikel) – und ein altes Infrarotbild von Io aus stark verarbeiteten Juno-Daten, das zahlreiche aktive Vulkane zeigt.

Die Ejekta eines frischen Impaktkraters auf dem Mars sind im Verlauf von einem Jahrzehnt komplett verblasst: oben eine HiRISE-Aufnahme von 2010 (2007 war der Krater noch nicht da gewesen), unten eine aktuelle. Auch der mühsame Betrieb des Mars Express nicht nur wegen des Virus, ein neues ‚Selfie‘ des Rovers Curiosity, anhaltende Finanzprobleme der laufenden Mars-Missionen der NASA – und EU-Mittel satt für die Planeten-Forschung, doch wieviel davon die Viren-Lage auch erlauben wird …?

Die flokkulente Galaxie NGC 4237 ohne klar erkennbare Spiralarme. Sowie das Missionsende des Sonnen-Strahlungs-Trackers SORCE nach 17 Jahren, die aus dem Orbit erkennbare Abnahme des NO2 über China wegen COVID-19 – und dessen Auswirkungen auf die Arbeit der NASA (Mars-Rover Perseverance soll weiter starten, die Arbeiten an SLS & Orion ruhen weitgehend; auch ein Blog-Eintrag des NASA-Chefs) und der ESA (auch der Abbruch der Inbetriebnahme des Solar Orbiter) sowie bei Planet: auch Artikel zu diversen Raumfahrt-Aspekten der Krise hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [23:20 MEZ. NACHTRÄGE: und hier, hier, hier und hier]


18. März

Steiler Anstieg ungebrochen: Wohin kann ATLAS noch wollen?

Die Helligkeit des Kometen C/2019 Y4 (siehe ganz unten, „Die rasant gestiegene Helligkeit …“) nähert sich bereits 8.0 mag., und es gibt schon jede Menge Ideen, wie es bis zum Perihel in 2½ Monaten weiter gehen könnte: unter Berücksichtigung anderer Kometen bewusst konservativ gedacht, weil die Kurve irgendwann flacher werden sollte – oder auch völlig verrückt wie hier und hier. Bilder-Serien zeigen die rasante Steigerung über zwei und drei Wochen, es gibt Bilder von heute aus China, gestern hier, hier, hier und hier, vorgestern oben von Michael Jäger (mehr, mehr und mehr) und hier, hier, hier, hier, hier und hier, dem 15. März hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier, dem 14. März hier, hier, hier und hier und dem 13. März hier, hier und hier und detaillierte visuelle Beobachtungen. Auch Komet C/2017 T2 (PANSTARRS) heute, gestern und vorgestern – und die Schließung mehrerer großer Sternwarten unter Regie der amerikanischen AURA (heutiger Update) wegen der Viren-Krise. [23:55 MEZ]

Die nächsten 60 Starlinks sind im Orbit – trotz einer Störung der ersten Stufe der Falcon 9, bei der eins der Merlin-Triebwerke während des Aufstiegs ausfiel (was kompensiert werden konnte), und in deren Folge die zum fünften Mal verwendete Stufe (ein Rekord) die Landung auf dem Boot nicht hinbekam: die Aufzeichnung des Webcasts, der Start (ein Screenshot), eine merkwürdige Beobachtung (mehr und mehr), das Aussetzen, diverse Start-Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – und die Bahnhöhen bisher. Ferner der kommende Start der nächsten OneWeb-Satelliten, der erfolgte eines Glonass (mehr und ein Video), immer noch Reste von Indiens ASAT-Test im Orbit, weitere OSIRIS-REx-Bilder aus der Nähe von Nightingale hier und hier (Kontext und was in der planetaren Decadal Survey der USA steht. Und schließlich der Tod des Apollo-15-Astronauten Al Worden (Artikel hier, hier und hier) und diverse Items zu COVID-19-Konsequenzen für die Raumfahrt hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [20:55 MEZ] Und nochmal der NASA-Chef. [23:25 MEZ]

Virtuelle Astronomie in Zeiten des großen Virus-Lockdowns

ist das Gebot der Stunde, und viele Akteure sind bereits aktiv geworden: Hier die Premiere einer Web-TV-Show aus dem Haus der Astronomie – während es vom Planetarium Hamburg tägliche Vodcasts wie diesen gestern gibt, ein Blog-Eintrag der Sternfreunde Hondelage ständig wächst, das DLR Info- und Lernmaterial für die schulfreie Zeit gesammelt hat, die AAS responds to increased online instructional needs und Mike Brown seine Vorlesung „The Science of the Solar System“ online halten wird. Wegen der Krise gibt es 2020 kein Event Horizon Telescope, schon das 3. Pleite-Jahr nach der super-erfolgreichen Premiere 2017. Und auch die International Dark Sky Sociery macht sich pandemische Gedanken.

Feurige Abenddämmerung gestern über dem Ruhrgebiet: mehr Bilder und Links zu Bildern von verschiedenen Standorten. Auch vier Jahrzehnte visuelle Meteor-Beobachtung durch Koen Miskotte, der dritte slowenische Meteorit (eine maschinelle Übersetzung), der Mars am 11. März sehr scharf, vier Jahrzehnte Radio-Daten von der Sonne aus Finnland online – und ein Gravitationswellen-Kandidat vorgestern: viele Details und ein Thread. [1:30 MEZ] Die Absage der EHT-Beobachtungen im Detail, der Mond bei Jupiter & Mars gerade über Kanada (mehr) – und ein originelles ‚Straßen-Spektrum‘ aus einen neuem Citizen-Science-Projekt. [12:20 MEZ] Mond & Planeten über München heute im Zeitraffer sowie ein Foto aus Radebeul und der Mond mit Jupiter & Mars im Aufgang. [19:25 MEZ]


16. März

Felsen in der Nähe der primären Landezone von OSIRIS-REx auf dem Asteroiden Bennu aus 300 Metern Höhe, der große misst 1.5 Meter – auch die Landezone selbst und ein Interview mit dem Lead Scientist sowie der Mars-Maulwurf im Vortrieb dank Schlägen mit der Schaufel (ein Artikel und mehr Mars), ein Laser-Auftrag für LISA, vier Small-Explorer-Finalisten [NACHTRÄGE: Artikel hier und hier], die Victoria-Fälle aus dem Orbit und der Rückgang der Stickstoffdioxid-Emissionen über Italien derzeit. Sowie ein Fehlstart der neuen Langer Marsch 7a heute (Artikel hier, hier und hier), ein Abbruch des Starts einer Falcon 9 bei t-0 sec. (eine Aufzeichnung des Webcasts und weitere Artikel hier, hier, hier, hier und hier; am 18.3. umd 13:16 MEZ der nächste Versuch) – und der Abbruch aller Start-Kampagnen bei Arianespace: weitere Artikel zu COVID-19-Folgen für die Raumfahrt hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [23:35 MEZ]


14. März

Heute vor 90 Jahren: Kunde vom ersten Transneptun

in der New York Times und dem Toronto Star – tags zuvor hatte das Zirkular des Lowell Observatory unten „die Entdeckung eines offenbar transneptuschen Körpers des Sonnensystems“ verkündet, der zwar ungefähr dort gefunden worden war, wo der inzwischen verstorbene Sternwarten-Gründer den Ort eines Planeten berechnet hatte (aufgrund von vermeintlichen Störungen der Uranus- und Neptun-Bahnen, die sich viele Jahrzehnte später als Irrtum erweisen sollten). Aber der Text nennet den Fund – natürlich der Pluto – nirgends Planet und betont sogar, dass das lichtschwache ‚Objekt‘ drastisch kleiner als die Planeten des äußeren Sonnensystems sei und räumlich nicht aufgelöst werden könne. Aber in der Presse wurde sogleich ein Planet daraus, ein Irrtum, der erst 76 Jahre später von der IAU korrigiert wurde. Hätte das von Anfang an vermieden werden können, indem Tombaugh auf den vielen Platten auch eins der anderen großen Objekte im Kuiper-Gürtel gefunden hätte? Dem Vernehmen nach kann Makemake auf den Platten gesehen werden, wenn man den Ort kennt, aber das Suchprogramm hatte wohl keine Chance – hingegen hätte der Pluto bereits früher gefunden werden können.

Die rasant gestiegene Helligkeit des Kometen ATLAS – auf inzwischen ~8.5 mag. – führt inzwischen zu großen Diskussionen und gewagten Hoffnungen auf eine helle Erscheinung, aber die betrüblich kleine Elongation im Perihel mahnt zu Vorsicht: Bilder von heute (mehr und mehr), gestern (mehr, mehr und mehr), vorgestern (mehr) und vom 11.3. (mehr, mehr und mehr). Und PANSTARRS am 11.3. plus mehrere Ausbrüche des interstellaren Borisov: auch dieser im Januar, Papers über den Nachweis von C2, NH2 und rotem CN, die Produktionsrate von Wasser, das Fehlen von CO, die Morphologie, hyperbolische Bahnen im Sonnensystem, eine mögliche Herkunft und Spekulationen über seine physische Natur und Artikel hier, hier, hier und hier.

Die Kilonova mit Gravitationswelle von 2017 ist immer noch eine Röntgen-Quelle 2½ Jahre später: Da könnte sich nun der Emissions-Prozess umstellen. Auch ein GW-Kandidat vom 11. März, die Venus am 13.3., 12.3. (mehr) und 11.3., ein verbessertes Streufeld für die Feuerkugel vom 12.9.2019, wo neben dem Meteoriten „Flensburg“ noch mehr liegen sollte, die Quadrantiden 2020 und welche Meteorschauer noch zu erwarten sind. Und Umplanungen großer Tagungen auf reine Online-Events bei der AAS und der DPG, deren Bonner Tagung auch Weltraum-Content haben sollte. [23:55 MEZ]

2 Antworten to “Allgemeines Live-Blog vom 14. bis 28. März 2020”

  1. C/2019 Y4 (ATLAS) und C/2017 T2 (PANSTARRS) | Above Horizon Says:

    […] Übersicht weiterer aktueller Aufnahmen von ATLAS hat Daniel Fischer. Inklusiver einer Extrapolation der möglichen Sichtbarkeit mit dem bloßen Auge im […]

  2. Himmelsmechanik live … vom Balkon beobachtet | Skyweek Zwei Punkt Null Says:

    […] Stunden nach dem Dreieck zum Astronomie-Tag am späteren Abend des 29. März der Mond nunmehr bei den Hyaden, während die Venus den Plejaden […]

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