Allgemeines Live-Blog vom 15.-27. Februar 2020


27. Februar

Zum ersten Mal wurde ein geostationärer Satellit im Orbit vor der Erde fotografiert: vom ersten Mission Extension Vehicle, kurz bevor es an Intelsat 901 andockte: die realen finalen Momente, eine Animation des Manövers und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Derweil gibt es eine erste Beobachtung des ‚DarkSat‘ der Starlinks in finaler Orientierung mit Hinweis auf etwas Verdunklung: Die vielen Beobachtungen hier waren leider zu früh. Auch eine Statistik für die volle Konstellation, ein weiteres Video einer Kette und Artikel hier, hier und hier.

Ein kurioser Felsbrocken auf Bennu bei der OSIRIS-REx-Ausweich-Landestelle Osprey: weitere Bilder der Gegen hier und hier nebst Kontext, eine Mini-Doku über die Auswahl von Nightingale als Primär-Landestelle und eine sehr lange Animation von SDO-Bildern – und mal wieder eine Verspätung der ersten Touristen-Suborbital-Flüge von Virgin Galactic, die auch Finanzzahlen vorlegten und weitere Kunden suchen: mehr Artikel hier, hier, hier, hier und hier. [22:45 MEZ – Ende]


26. Februar

Der Planetarische Nebel CVMP 1 vom Teleskop Gemini Süd – auch ein neues Citizen-Science-Projekt mit LOFAR-Bildern, das hier und hier beworben wird, neue Gravitationswellen-Kandidaten gestern und vorgestern (mehr, mehr und mehr), der merkwürdige Mini-Asteroid 2020 CD3, der nach ersten Erkenntnissen als temporärer Zweitmond der Erde galt, nun aber doch eher von Menschenhand zu sein scheint, und die wetterseitig missglückte Sternbedeckung durch Vesta über Europa. Sowie der hier zu optimistisch dargestellte Komet ATLAS gestern (mehr), vorgestern (mehr) und am 23.2., PANSTARRS gestern, eine helle Feuerkugel und noch mehr, die Venus und der Uranus gestern, der Mars am 1.2., die Planeten-Kette am Morgen gestern – und auf Netflix Nightscape quasi andersrum, mit wilden Tieren bei Nacht und öfters mal Sternen im Hintergrund. [23:20 MEZ. NACHTRAG: Nach neuer JPL-Rechnung scheint 2020 CD3 wieder ein Asteroid zu sein – auf einer wilden Bahn „um“ die Erde … NACHTRAG 2: NSF und CSS Releases dazu (die mit einem Bild von Gemini illustriert sind und ein irdisches Objekt wiederum für möglich halten, auch wenn die hohe Dichte dagegen spricht), die Bahn in 3D und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]


25. Februar

Ein auffälliger Dunststreifen über Jupiters Polregion vom 25. Perijovium von Juno: Das von Kevin Gill verarbeitete Bild sorgte erst für Aufsehen, erwies sich aber bald als bekanntes Phänomen auf Juno-Bildern, wenn auch nicht so lang. Auch ein Instrument aus den USA abgeliefert für JUICE der ESA, eine PK zum ExoMars-Rover am 12.3., die schlechte Kunde bringen könnte, mehr OSIRIS-REx-Bilder von Osprey mit der Ausweich-Landestelle und von einem Sondenteil, wie es in den dunkelsten Zonen des Mondes zugeht, 10 Mio. € für Europas Planeten-Daten und die Enthüllung eines Hubble-Bildes Ende April zum 30. Geburtstag, in Deutschland in Bochum und Zeulenroda – und hier und hier eine Schweizer Doku (beiden Playern bieten hochdeutsche Untertitel an) über den NASA-Wissenschafts-Chef aus dem Berner Oberland: Ausschnitte und Artikel hier und hier.

Vom japanischen Kibo-Modul der ISS ist am 21.1. ICS-EF abgeworfen worden (rechtes Bild), wie im Tagesbericht verlautete (ob dieses Video damit zu tun hat, ist nicht klar) – derweil ist der Start des nächsten Dragon für den 6. März geplant, der erste mit Crew könnte länger bleiben, und die Finanzierung kommerzieller Raumstationen bleibt schwierig. Auch der für den 5.2. geplante Start von Indiens GISAT-1 auf dem GSLV-F10, die Vorbereitung der CO2M-Satelliten (Starts ab 2025), die vorsichtige Annäherung an den Zielsatelliten durch das erste Mission Extension Vehicle, wie man Raumschrott mit Dragsails entsorgt und wie die USA die Führungsrolle verlieren bei der wachsenden Problematik. [23:45 MEZ]


23. Februar

Plus 1/10 mag.? Mit Beteigeuze geht’s wohl wieder aufwärts

Ob man es aus der Gesamtheit der Schätzungen – hier mal über 4 Tage gemittelt; letzte 3 Wochen, Skala von 2.2 bis 1.0 mag. – eindeutig schließen kann (weitere Analysen von heute, gestern und vorgestern), ist schwer zu sagen, aber fotometrische Reihen von Einzelbeobachtern sprechen dafür, dass Beteigeuze sein Helligkeits-Plateau bei 1.6 mag. verlassen hat und inzwischen wieder 1.5 mag. hell ist. So berichten Astronomen aus Pennsylvania – die einzigen Profis, die sich regelmäßig zu Wort melden und schon seit über 20 Jahren Beteigeuze fotometrieren – von 1.61 mag. vom 7.-13. aber 1.59, 1.57-1.56 und 1.52 mag. am 17.+18., 19.+20. und 22. Februar, und auch bei diesem Beobachter geht es aufwärts. Natürlich (erstmal) nicht zu einer Supernova, aber wenn die eines Tages Alpha Orionis ereilt, dann könnte sich dessen Ende bereits rund 10 Stunden vorher durch Prä-Supernova-Neutrinos (von der allerletzten Kernfusions-Phase) bemerkbar machen, worauf letztes Jahr gleich dieses, dieses und dieses Paper hinwiesen: Aktuelle oder kommende Detektoren für Neutrinos aber auch Dunkle Materie würden das sehen. Auch die Kometen C/2017 T2 (PANSTARRS) gestern und vorgestern, C/2020 A2 (Iwamoto) gestern und C/2019 Y4 (ATLAS) vorgestern (mehr und mehr), die Mond-Planeten-Morgenkette gestern über New York City, vorgestern über Borneo und noch einen Tag früher über Radebeul (nur Mond und Jupiter, dafür mit dessen Monden), eine Animation der Venus vom 16.-20. Februar – und eine Live-Show vom DKIST, dem 4-m-Sonnenteleskop. [18:15 MEZ. NACHTRAG: IR-Messungen von 1 bis 9 µm zeigen, dass die Leuchtkraft von Beteigeuze unverändert geblieben ist (im Widerspruch zu einer angeblichen Abnahme um 23%, indirekt ermittelt): ein Indiz, dass der visuelle Einbruch nur ein für den Stern insgesamt irrelevanter Effekt in seiner Hülle ist]


22. Februar

Die 4. Starlink-Kette im Sommerdreieick heute früh über dem Kloster Münsterschwarzach, mal eben freihändig mit einem Handy von Christoph Gerhard aufgenommen, wobei die Satelliten mindestens so hell wie Albireo waren, darunter ein Video der frischen 5. Kette („… 5. Starlink-Paket vor Start“) noch am Abend des Starttags über Puerto Rico – und die gezielte Versenkung eines der Satelliten vom ersten Start; man munkelt, dass alle bald versenkt werden sollen (weil es nur Prototypen waren; hinter der Grafik Höhen-Diagramme auch der Starts 2 bis 4). Auch eine kühne Behauptung von Musk, mit fast jedem weiteren Start werde die Albedo der Satelliten weiter abnehmen, und Artikel in drei Sprachen zu weiteren Sichtungen und diversen Hintergründen hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. [22:35 MEZ. NACHTRÄGE: ein besonders beeindruckendes Video der 5. Kette über Neuseeland am 23.2. – und der „DarkSat“ bleibt bislang hell, nach Erreichen der operationellen Bahn, wobei vielleicht die Orientierung noch nicht der endgültigen entspricht …]


21. Februar

Japan macht Ernst: Probe vom Marsmond Phobos zur Erde

Die JAXA hat vorgestern grünes Licht für die Raumsonde MMX (Martian Moon eXploration) bekommen, die nun nicht mehr ein Pre-Project sondern ein echtes Projekt geworden ist – mit einem Start 2024, den Proben auf der Erde 2029 und einem Rover des DLR auf der Oberfläche: eine 50-seitige Präsentation auf Japanisch, eine Kurzfassung ein einem Press Release auf Englisch und Artikel hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch OSIRIS-REx-Nahaufnahmen der Ausweich-Landestelle Osprey hier (mehr) und hier bzw. hier (mehr), das Vorankommen von Hayabusa 2 auf dem Weg heim und MIT-Überlegungen zur Ablenkung von Asteroiden. Sowie im DLR-Blog und einem NASA Release Details zum Maulwurfs-Rettungsplan mit der InSight-Schaufel, mehr Vorbereitungen für eine Mars Sample Return beim NASA-Rover 2020, wie Jupiter-Fans Juno helfen (so geht’s), das bedenkliche Altern der Sonnen-Überwachungs-Satelliten und Chandra- und VLT-Überwachung des Doppelsterns Terzan 5 CX1, der seine Natur verändert. Plus Starts in China (4 Tech-Tester; mehr, mehr, mehr und mehr) und Russland (der 9. Meridian; mehr und mehr), ein Austausch einer Soyuz-Crew (mehr und mehr), harmlose Bakterien auf der ISS, das Ende eines alten DMSP-Satelliten – und die große Rolle Colorados bei der Weltraum-Überwachung. [17:05 MEZ]


20. Februar

Was wollen uns diese beiden Kurven über den Kometen C/2019 Y4 (ATLAS) sagen? Die Striche sind vom 15.2. bis 15.6. jeweils Monatsmitte und -wechsel, die grüne ist die Elongation (der Winkelabstand von der Sonne am Himmel, Skala in Grad rechts) – und die rote ein mögliches Modell der Helligkeitsentwicklung (Skala links). Derzeit hat der Komet (mehr und mehr) fotografisch ca. 16.1. mag im innersten Bereich und 12.5 mag. in der ganzen Koma, während ihm die letzten Messungen & Schätzungen hier zwischen 15.0 und 13.5 mag. gaben. Wie hell er im sonnennahen Perihel Ende Mai wird, ist schwer zu sagen, und dann ist er in 12° Elongation auch unsichtbar und nur Sonnensatelliten zugänglich – aber Mitte Mai könnte er sehr tief im Norden mit vielleicht 5 mag. zu sehen sein. Auch weitere Bilder von gestern und vorgestern und dem 15.2., die Mars-Bedeckung durch den Mond vorgestern (mehr, mehr und mehr) sowie ein Zitter-Video und der Jupiter am 17.2. und die Venus am 18.2. und 16.2.

Der eklatante Nicht-Zusammenhang zwischen der Stärke der mit der Sonnenaktivität um etwa ein Promille schwankenden Total Solar Irradiance (gelb, Skala in W/m^2 links) und der gemittelten Oberflächentemperatur der Erde: Wie es mit ersterer in den nächsten Jahrzehnten weiter geht, ist nicht zuverlässig zu prognostizieren, aber selbst eine Folge kleiner Maxima wie des vergangenen wäre offenkundig nicht in der Lage, die Erderwärmung nennenswert zu verlangsamen, denn das ‚Forcing‘ durch die Treibhausgase ist sechsmal stärker. Auch die verstärkte SETI mit optischen Teleskopen, das erste Paper über SETI mit FAST, dem chinesischen Riesen-Radioteleskop, ein GW-Kandidat gestern, ein neues japanisches Citizen Science-Projekt mit Subaru-Galxien, ein 8-Minuten-Video über die Geschichte der Planetarien – und Nachrufe hier, hier und hier auf und Erinnerungen an die britische Astronomie-Popularisiererin Heather Couper, die gestern mit nur 70 Jahren verstorben ist. [19:10 MEZ. NACHTRAG: ebenfalls der Pionier der Astronomie im Oman mit 75. Ferner heißt der große Transneptun 2007 OR10 jetzt (225088) Gonggong (vorletzte Seite). Und die Erde aus Sicht von C/2019 Y4 animiert sowie ein Orbit-Simulator, der im Browser läuft]


19. Februar

LightSail, NASA-Rover, HST-Lichtecho, ISS-Transit, Ariane 5

Oben ein Selfie des LightSail 2 vor Australien, auch mehr Bilder und Artikel zum Problem des immer volleren Orbits hier und hier. Darunter das Auspacken des NASA-Mars-Rovers, der in einem Jahr schon gelandet sein soll: auch ein Thread zu Tests und seine astrobiologische Mission. Sowie Verzögerungen bei den Fallschirm-Tests für den ExoMars-Rover, neue Bemühungen mit dem Mars-Mauswurf von Insight, ein Speicher-Update für den MRO, der 15. Mond-Tag auf der Rückseite für Chang’e-4 und Juno-Messungen von Wasser in Jupiters Wolken. Das Video zeigt animierte HST-Bilder des Lichtechos der SN 2016adj in Centaurus A. Darunter ein ISS-Transit vor dem Mond: Von der Station wurde heute im Rahmen einer CubeSat-Kampagne u.a. der ESA-Satellit QARMAN ausgesetzt (ein Screenshot aus einem Webcast), der in einem halben Jahr in die Atmosphäre eintreten und darüber berichten soll, und Tags zuvor war der Cygnus angekommen (Artikel hier, hier und hier). Und ganz unten der Start einer Ariane 5 vergangene Nacht: Press Releases hier und hier, der Webcast (ein Ausschnitt und ein Screenshot) und Artikel hier, hier und hier. Zum Schluss noch ein kurioses Angebot von SpaceX für Touristen-Orbital-Flüge höher als die ISS: weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und ein Thread auf Französisch. [15:05 MEZ]


17. Februar

Der Meteorit von Flensburg, der am 12. September 2019 fiel, heißt nun auch offiziell so, wie dem amtlichen Eintrag im Meteoritical Bulletin zu entnehmen ist – und der einen Tag nach einer spektakulären Feuerkugel gefundene Meteorit mit 24.5 g Masse ist ein sehr seltener kohliger Chondrit des Typs ‚C1 ungrouped‘, der in den Worten eines Münsteraner Meteoritologen „der bisher einzige Meteoritenfall in Deutschland [war], der beweist, dass es vor 4,56 Milliarden Jahren im frühen Sonnensystem kleine Körper gegeben haben muss, auf denen es flüssiges Wasser gab.“

Jede Menge Action an der Baustelle des Very Rubin Observatory (in Chile – das mitunter starken Airglow erleben muss – für die Himmelsüberwachung LSST), die Supernova 2020ue in NGC 4636 am 8. Februar mit 12.6 mag. von Pater Cristoph an der Klostersternwarte Münsterschwarzach aufgenommen und ein aktueller Vortrag über die „Sonne in neuem Licht“ und den Stand der Sonnenforschung. Auch die Planeten-Kette Saturn – Jupiter – Mars plus Mond heute früh, wie es die nächsten Tage weiter geht (mit spanischer Ekliptik-Neigung, in Deutschland liegt sie am Morgen flacher), der Jupiter gestern, wie die Sichtbarkeit bisher verlaufen ist – und die Venus heute, gestern und vorgestern. [23:05 MEZ. NACHTRÄGE: mehr Details hier und hier und weitere Artikel hier und hier zum ‚Flensburg‘]

13. Cygnus zur ISS unterwegs, 5. Starlink-Paket vor Start

Zwei am Wochenende geplante Starts sind jeweils verschoben worden, aber die Antares mit dem Cygnus zur ISS ist dann am Samstag weggekommen (mehr Fotos, ein Videoclip, ein kurioses Tonproblem davor, ein NASA-Blog-Eintrag und Artikel hier, hier, hier, hier und hier), während die Falcon mit den nächsten 60 Starlinks auf heute 16:05 MEZ gerutscht ist: der Webcast, die Timeline hier oder hier und Artikel hier, hier, hier, hier und hier. Auch die Launch Readiness Review und Payload Integration der nächsten Ariane, der Roll-Out einer neuen chinesischen Rakete, die erfolgreiche Entsorgung eines defekten GEO-Satelliten in einem Stück – und die Verlagerung des SpaceShipTwo nach New Mexico: die Landung mit dem Träger-Flugzeug, Artikel hier, hier und hier und mehr Links. [15:40 MEZ]

Und auch die Falcon ist weggekommen – diesmal werden die Satelliten nur 15 Minuten nach dem Start auf einer elliptischen Bahn entlassen, von der aus sie dann auf die üblichen 550-km-Kreisbahnen steigen sollen. Und abermals soll versucht werden, nicht nur die (jetzt zum 4. Mal verwendete) erste Stufe der Falcon sondern auch beide Hälften der Nutzlast-Verkleidung einzufangen. [16:10 MEZ] Oops, der Booster hat das Drohenboot verfehlt … [16:20 MEZ] … ist aber laut Webcast-Kommentar so sanft ins Meer gefallen, dass er noch in einem Stück sein könnte – während die Satelliten bereits ausgesetzt sind. [16:25 MEZ] Deren astronomische Wirkung mal wieder dokumentiert wurde … auch ein flink geschnittenes Video von heute, der Start aus der Distanz und Fotos hier, hier und hier. [16:35 MEZ] Noch mehr Bilder vom Start hier und hier, ein SpaceX Release, Artikel hier, hier, hier, hier und hier – und die Fairing-Häften wurden auch nicht geschnappt: 0 von 3 heute … [22:35 MEZ. NACHTRAG: mehr Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und der Transfer des SS2]

Zweimal Venus, 1 x Io, 1 x Triton(!) – vier tolle Kandidaten

für die nächste planetaren NASA-Mission der Discovery-Klasse sind die Finalisten geworden, von denen einer oder zwei tatsächlich fliegen dürfen und die in diesem Thread und einigen Artikeln auf Spanisch näher beschrieben werden: auch neue Artikel auf Englisch hier, hier, hier, hier und hier und mehr Links. Ferner eine Laser-Störung bei einem OSIRIS-REx-Überflug der Ausweich-Landestelle auf Bennu, die nach Tweets des Missions-PI hier, hier und hier aber kaum Konsequenzen hat, die ersten arbeitsreichen Tage des Solar Orbiter und die ersten Messdaten eines seiner Instrumente, nämlich des Magnetometers – und ein schönes Hertzsprung-Russell-Diagramm von Gaia. [15:15 MEZ. NACHTRAG: Der Solar Orbiter ist immer noch eine sehr starke ‚Radioquelle‘ für Amateurfunker – und USRA, NASA, UA und IRF Releases und noch ein Artikel zu Discovery-Finalisten]


15. Februar

Beteigeuze ganz scharf: Grund der Verdunklung bleibt unklar

Die ersten Bilder des Sterns Beteigeute seit Beginn seiner bemerkenswerten Verdunklung (unten die visuelle Lichtkurve der letzten drei Wochen von 2.2 bis 1.1 mag., weiter flach bei ~1.6 mag.) sind gestern von der ESO veröffentlicht worden: oben das aufgelöste Scheibchen mit SPHERE, unten Staub um den koronografisch abgedeckten Stern – in der Mitte eingefügt das SPHERE-Bild – mit VISIR, ebenfalls am Very Large Telescope. Die Interpretation bleibt offen: Besonders kräftige Konvektion und/oder Pulsation (das neue SPHERE-Bild könnte sogar eine Gestaltveränderung des gesamten Überriesen andeuten) und/oder besonders viel Staubentstehung in seinem starken Wind sind diskutierte Hypothesen. Auch ein langer Thread und ein neues Posting zu Veränderungen des Spektrums und Artikel hier, hier, hier, hier und hier. Auch die Supernova 2020ue weiter bei ~12 mag. und ein weiterer Gravitationswellen-Kandidat vorgestern, bereits der 50. des Runs O3 von LIGO & VIRGO.

Eine hübsche Feuerkugel über Malaysia, ferner eine Asteroiden-Mond-Entdeckung mit dem Arecibo-Radar (auch Artikel hier und hier), der Merkur am 8.2., der Mars am 12.2. und 31.1. und die Venus vorgestern – und noch mehr Planeten-Beobachtungen seit Dezember.

Polarlicht-Zeitraffer vom Südpol (und wie sich das Überwintern dort anfühlt), auch aktuelle leuchtende Nachtwolken über der Südhalbkugel von der ISS aus, ein Paper über Lichtverschmutzung und Krebs, das Fragen aufwirft – und neue Anstrengungen in Sachen SETI u.a. beim VLA, die mehr (dito) oder weniger seriös berichtet werden – wobei letzterer Artikel selbst weniger bekloppt als der Aufmacher ist … [9:15 MEZ. NACHTRÄGE: weitere Artikel dazu hier (nebst Kommentar) und hier, weitere ISS-NLCs hier und hier – und zu Beteigeuze noch ein Thread zur Funktionsweise von SPHERE, die Konstanz der Helligkeit bei ~1.6 mag. seit Monatsbeginn anders geplottet und auch hier konstatiert, das Fehlen von Röntgenstrahlung weiterhin (und warum überhaupt mal mit Chandra nachgeschaut worden war: wegen des um 10% geschrumpften Durchmessers), schräger US-Betelgeuse-Humor und weitere Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und (besonders detailliert) hier]

4 Antworten to “Allgemeines Live-Blog vom 15.-27. Februar 2020”

  1. Allgemeines Live-Blog ab dem 4. März 2020 | Skyweek Zwei Punkt Null Says:

    […] langsame Rückkehr von Beteigeuze geht weiter, mit 1.4 mag. in Sicht (frühere Analysen hier und hier): neue Papers zur Konstanz von […]

  2. Allgemeines Live-Blog ab dem 14. März 2020 | Skyweek Zwei Punkt Null Says:

    […] 12.3. (mehr) und 11.3., ein verbessertes Streufeld für die Feuerkugel vom 12.9.2019, wo neben dem Meteoriten „Flensburg“ noch mehr liegen sollte, die Quadrantiden 2020 und welche Meteorschauer noch zu erwarten […]

  3. Beteigeuzes „Großes Verblassen“: fünf Papers … | Skyweek Zwei Punkt Null Says:

    […] für den Absturz der visuellen Lichtkurve und könnte die Verdunklung nur des halben Sterns auf den berühmten Aufnahmen des SPHERE-Instruments am VLT erklären (die übrigens weiterhin lediglich über den Press Release publiziert […]

  4. Allgemeines Live-Blog ab dem 12. Juni 2021 | Skyweek Zwei Punkt Null Says:

    […] und – widersprüchlichen – Interpretationen des Phänomens. Die bezüglich der einzigen räumlich aufgelösten Bilder des Sterns während des rekordverdächtigen Helligkeitseinbruchs stets einen Press Release der ESO verweisen […]

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