Dimorphos‘ Dauer-Schweif aus Crash-Reservoir?

Der bemerkenswerte Schweif, den sich das Asteroiden-System Didymos / Dimorphos nach dem Crash von DART zugelegt hat und der auf diesem Bild von Michael Jäger von gestern früh mit einem 12-Zöller und 39 Minuten Belichtung mit einer QHY600 unverändert prächtig ausschaut, ist nach Einschätzung von Fernando Moreno – Spezialist für genau solche Prozesse – wahrscheinlich kein Hinweis auf anhaltende Aktivität des lädierten Asteroidenmonds, wie er diesem Blog auf Anfrage mitteilte: Die Staubwolke, die sich nach dem Impakt um ihn bildete, genüge wohl als Quelle. „It seems that the tail can be explained by an impulsive event only, no need for later emissions“, sagt Moreno zu der noch laufenden Auswertung: „We have to take into account that the relatively larger particles might be orbiting the system (Didymos+Dimorphos) for a while and then being released out of the Hill radius little by little at very small speeds, close to the escape velocity of the system.“ Den Rest besorgt der Strahlungsdruck der Sonne: weitere Bilder von gestern (mehr), dem 1. November (mehr), 31. Oktober, 29. Oktober & früher und 27. Oktober, der Vortrag „Photometric observations of Didymos asteroid system after the impact“ (0:49-1:13), das Paper „Momentum Enhancement from a 3 cm Diameter Aluminum Sphere Striking a Small Boulder Assembly at 5.4 km s^−1“ nebst Press Release und ein Miniradar fuer Juventas, einen von Heras Sub-Satelliten (deutsch). Auch der Orbit des Erdbesuchers 2022 RM4, das Paper „A Targeted Search for Main Belt Comets“, Komet ZTF gestern, am 1.11., 30.10., 28.10. und 26.10., 2022 R2 (ATLAS) am 16.10., 2022 P1 (NEOWISE) am 27. 10, 73P/SW-3 am 27.10. und 26.10. und das Paper „Probing the Plasma Tail of Interstellar Comet 2I/Borisov“. [21:15 MEZ]

23 Stück binnen 5 Sekunden: Ein seltener „Meteor Outburst“

hat sich am 30. Oktober über Norwegen erreignet und ist von drei Videokameras eingefangen worden. 17 der Meteore wurden dabei von jeweils mindestens zwei Kameras erwischt, was eine exakte Bahnanalyse erlaubt: ein Roh-Video hier, hier oder hier, Diskussion hier, hier, hier, hier und hier – und das aktuelle Paper „Ejection velocities, age, and formation process of SPE meteoroid cluster“ über die Entstehung solcher sehr seltenen Teilchenwolken im Raum aus zerfallenden Partikeln am Beispiel eines Falls von 2016 [NACHTRAG: ein weiterer Artikel zu dem sehr seltenen Phänomen].

So sah ein Global Lightning Mapper auf einem Wettersatelliten eine viel beachtete Feuerkugel heute (UTC) vor Neuengland – auch Berichte und Videos hier, hier und hier von der deutschen Feuerkugel vom 27.10., Feuerkugeln mit Persistent Trains hier und hier, die Papers „New Nomenclature Rules for Meteor Showers Adopted“ und „The Traspena meteorite: Heliocentric orbit, atmospheric trajectory, strewn field, and petrography of a new L5 ordinary chondrite“ nebst Video und Bild und die neuen eMeteorNews vom November. Sowie der Artikel „Planetary Imaging with a One Shot Color Camera“, Mars heute (mehr), gestern, am 1.11., 30.10. (mehr), 29.19. (mehr), 27.10., 26.10. und 25.10., der Jupiter heute (mehr), vorgestern (mit Schatten-Animation), am 1.11. (mehr), 29.10., 26.10. (mehr), 8.10. und 22.9, neue Karten, eine Animation auf den GRF zentriert, der BAA-Report Nr. 3 zur Opposition – und der Uranus am 30.10. (mehr).

Wie der Mond bei der Sonnenfinsternis im H-Alpha eine Protuberanz bedeckte, in einem hochauflösenden Kurzfilm – auch was der Satellit Hinode sa, ein indischer SoFi-Untergang und weitere Artikel und Bilderstrecken hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. Auch Aktivitäts-Updates von 14:15, 12:43 und 6:20 MESZ heute, vom 30.10. und 27.10., die moderat erregende Sonne am 31.10., Vorschauen auf die (in Europa komplett unsichtbare) totale Mondfinsternis am 8. November hier, hier und – wäääh – hier und die Papers „A 16 Hour Transit Observed by the Unistellar Network“ (bei Kepler 167e) und „The Fifth Catalogue of Nearby Stars (CNS5)“ und was daraus machen kann. [21:45 MESZ]

Der Vela-Supernovaüberrest mit dem VLT Survey Telescope und seiner OmegaCAM von 350 bis 770 nm Wellenlänge mit im Original 554 Millionen Pixeln – auch ein bildreicher Besuch beim Indian Astronomical Observatory (IAO) in Hanle, eine Slide-Show belgischer Besucher auf dem Hohen List, eine buddhistische Sternkarte aus dem 14. Jahrhundert (das mutmaßliche Krokodil mag ein Makara sein, s.a. hier und hier) und ein Cyber-Angriff auf das ALMA-Interferometer (Artikel hier und hier). Zum hellen Gamma Ray Burst vom 9.10. die Papers „A Significant Sudden Ionospheric Disturbance associated with Gamma-Ray Burst GRB 221009A“, „Neutrinos from the Brightest Gamma-Ray Burst?“, „GRB 221009A: A light dark matter burst or an extremely bright Inverse Compton component?“, „GRB221009A Gamma Rays from Radiative Decay of Heavy Neutrinos?“ und „Neutrino Origin of LHAASO’s 18 TeV GRB221009A Photon“ und Artikel hier, hier und hier. Und noch ein Chat über Sprites, das Paper „Permanent daylight saving time would reduce deer-vehicle collisions“ (und ein Artikel dazu), ein 85 Jahre alter Planetariums-Projektor noch in Betrieb (ein selbst gebauter) [NACHTRAG: mehr Bilder], ein Vortrag über Nachtlicht-BüHNE und insbesondere die Skywatcher-App – und das Programm der Bochumer Herbsttagung am 12. November. [22:30 MEZ – Ende]

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..