Hier leuchtet – im IR – der frische Centaur-Krater!

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Die Liveübertragung des LCROSS-Crashes war zwar ein Reinfall, mit keinem auf Anhieb erkennbaren Anzeichen, dass überhaupt etwas passiert war – aber auf der ersten Pressekonferenz 2 1/2 Stunden danach sah das Bild schon ganz anders aus! Infrarotkameras auf LCROSS selbst haben sowohl aus 600 km Abstand den Impaktblitz wie auch kurz vor dem eigenen Aufschlag den noch heißen Einschlagskrater der Centaur (im Bild der Lichtpunkt rechts; verlinkt zu einem PDF mit mehr Bildern von der PK) gesehen und zumindest spektroskopisch möglicherweise auch Anzeichen der Impaktwolke nachgewiesen. Im Impaktblitz selbst, von dem es UV/Vis-Spektren gibt, verriet sich bereits Natrium, und nach Hinweisen auf Wasser wird nun emsig gesucht – dazu äußern will man sich aber erst, wenn Einigkeit im Team besteht.

Die Beobachtungskampagne von der Erde aus war ein voller Erfolg: Alle involvierten Großteleskope hatten gutes Wetter und funktionierten – aber irgendwelche Hinweise auf eine Ejektawolke ist zumindest auf den Bildserien nicht zu erkennen (einen kecken Press Release mit einer anderslautenden Behauptung bzgl. Beobachtungen am MMTO ließ die University of Arizona rasch wieder verschwinden). Serien von Spektren könnten gleichwohl noch etwas zeigen; das MMTO z.B. sieht mysteriöse Vorher/Nachher-Unterschiede. Im Weltraum haben der LRO und das HST den Impakt offenbar planmäßig im Blick gehabt, und aus dem Erdorbit hatten zudem der schwedische Odin-Satellit und die Erdbeobachter IKONOS und GeoEye-1 Richtung Mond geschaut.

Die ersten Beobachtungen des LRO vom Impakt (erst kurz nach der PK bekannt geworden), ein früherer wenig sagender NASA Release, die neuesten Bilder und Erkenntnisse, superscharfe Bilder vom 5-m-Teleskop auf dem Palomar Mtn. mit AO und Videos vom MMTO. NACHTRAG: In diesem Artikel findet sich auch ein Bild des Impaktblitzes. Und es gibt eine Ermahnung für alle, denen heute zu wenig Action geboten wurde. NACHTRAG 2: die meisten Bilder von der PK – und das heutige Medienecho zusammengefasst. NACHTRAG 3: die komplette PK (70-min.-Video) und ein Artikel über deren Atmosphäre …

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3 Antworten to “Hier leuchtet – im IR – der frische Centaur-Krater!”

  1. Nico Says:

    cool… schade, dass das mit der übertragung nicht geklappt hat!

  2. skyweek Says:

    Nach der Veröffentlichung des Einzelbildes mit dem Impakt-Blitz hatte ich mir noch mal eine Videoaufzeichnung der CNN-Übertragung angeschaut: Rund um den Moment, wo jemand „Impakt“ ruft, ist dieses eine Pixel – von dem wir ja nun wissen, wo es war – auch in PAL-Auflösung nicht auszumachen. Dito die IR-Signatur des heißen Kraters auf den letzten LCROSS-Bildern vor dem Aufprall. Bin mal gespannt, ob man mit intensiver Bildverarbeitung der Aufnahmen zwischen den beiden Zeitpunkten irgendwelchen Staub über dem Schatten im Sonnenlicht nachweisen können wird …

  3. Mond bekam Natrium-Exosphäre nach dem LCROSS-Crash « Skyweek Zwei Punkt Null Says:

    […] Eindruck hatte sich schnell durchgesetzt, dass nur LCROSS selbst und der LRO im Mondorbit aus ihren speziellen Blickwinkeln etwas vom Crash der Centaur mitbekommen […]

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