Wenn Komet PanSTARRS durchhält: wohin die Reise – in 7 bis 8 Monaten – gehen müsste

Gut 13 Monate ist es her, dass der möglicherweise ziemlich helle Komet C/2011 L4 (PanSTARRS) entdeckt wurde: Die ersten Überlegungen zur Sichtbarkeit sind allerdings nicht mehr gültig, da die Bahn doch etwas anders im Raum liegt. Aber der Komet – Bilder vom Juli, Juni und Mai 2012 – entwickelt sich offenbar planmäßig, wie einer Analyse vom Mai und Einschätzungen vom 7. Juli, 28. Mai und 30. März 2012 zu entnehmen ist: Anlass für eine neue detaillierte Betrachtung der Sichtbedingungen für Komet PanSTARRS. Danach

  • kann man den Kometen zur Zeit seiner mutmaßlich größten Helligkeit, die genau mit dem Periheldurchgang am 10. März 2013 zusammen fällt, nirgendwo auf dem Planeten an ganz dunklem Himmel sehen – einfach weil die Elongation von der Sonne dann nur 15° beträgt und er sich aus der Dämmerung gar nicht befreien kann.

  • Es gibt aber in der Woche vor und der Woche nach diesem Datum die Möglichkeit, PanSTARRS rund 10° hoch am Abendhimmel zu sehen, wenn die Dämmerung gerade von der bürgerlichen in die nautische übergeht (Sonnendepression 6°) – und knapp über dem Horizont beim Übergang in die astronomische (Depression 12°). Sollte er wirklich etwas heller als nullte Größe werden, wie es derzeit aussieht, dann sollten er und hoffentlich sein Staubschweif sich durchsetzen können.

  • Da sich der Komet auf seiner fast senkkrecht auf der Ekliptik stehenden Bahn rapide von Süden nach Norden bewegt, wandert die Zone mit den – relativ gesehen – besten Sichtbedingungen ebenfalls rasant über den Planeten, von zunächst rund 60° Süd auf 60-70° Nord, wobei ein zu allem entschlossener Beobachter den 120°-Sprung just am Tag des Perihels machen müsste.
Wer hingegen eine Reise von Deutschland nach Feuerland über Nordskandinavien zurück für etwas übertrieben hält, könnte als Kompromiss etwas nördlich des Äquators Platz nehmen: Auf den Kanaren oder in Nordafrika sollte sich PanSTARRS bereits Anfang März aus der hellen Abenddämmerung quälen und dann rund um die größte Helligkeit sichtbar bleiben. Hält diese allerdings nach dem heißen 0.3-AU-Perihel am 10. März länger an, empfiehlt sich ungefähr am 20. März doch noch ein Umzug auf 60° bis 70° Nord: Hier stünde der Komet dann sogar ein paar Grad hoch an ganz dunklem Himmel.

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5 Antworten to “Wenn Komet PanSTARRS durchhält: wohin die Reise – in 7 bis 8 Monaten – gehen müsste”

  1. Gerd-Lutz Says:

    Danke für die Info
    mfg
    Gerd-Lutz
    (www.astro-schott.de)

  2. Ein zweiter noch viel hellerer Komet 2013?! « Skyweek Zwei Punkt Null Says:

    […] einen Kometen mit mindestens nullter Größe, der Anfang 2013 am Himmel stehen dürfte, wenn auch dicht neben der Sonne & schwierig zu sehen. Aber jetzt haben Amateurastronomen in der ehemaligen Sowjetunion einen vermutlich noch […]

  3. Großes Palaver über PanSTARRS’ max . Helligkeit « Skyweek Zwei Punkt Null Says:

    […] annimmt – sind da ebenso ‘drin’ wie 0 mag. im Maximum, allerdings nur in geringem […]

  4. Bedeutendes am Himmel im Jahr 2013 « Skyweek Zwei Punkt Null Says:

    […] März: Perihel von Komet C/2011 L4 (PANSTARRS), in den folgenden zwei Wochen möglicherweise schöne Erscheinung am […]

  5. Gerd-Lutz Says:

    Wünsche der Redaktion einen guten Rutsch ins Jahr 2013.Ich
    hätte es beinah vergessen…sorry
    grüße
    Gerd-Lutz

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