Allgemeines Live-Blog vom 13.-17. Februar 2021


17. Februar

Komet C/2021 A2 (NEOWISE) bei IC 2162 am Abend des 14. Februar, aufgenommen von Michael Jäger mit einem 11″/2.2 RASA QHY600, RGB 180/750/750sec Halpha 1500 sec – dieser Komet hat derzeit etwa 12 mag. (und heller als 11 mag. ist derzeit keiner). Auch ein überraschender Ausbruch der Gamma-Cruciden, ein Konferenz-Vortrag über „Impact detection on Jupiter through amateurs processing of their own videos“, Peachs beste Fotos und ein paar Zeichnungen der Mars-Opposition 2020, ein Vortrag über die Sonnen-Korona, die Korona von 1919 neu prozessiert, ein erstaunlicher Orion-Nebel-Schnappschuss eines Pressefotografen (1 Sekunde) beim Warten auf den letzten Falcon-Start, die Idee, die Arecibo-Reste zu verkaufen, historische Fotos des Adler-Planetariums – und vom 24. bis 27. Mai findet eine Online-CAP-Konferenz statt, für lau. [1:55 MEZ]

In einem Live-Vortag aus der Kuppel des Bochumer Planetariums stellten heute S. Hüttemeister und dieser Blogger heute Abend die kurvenreiche Geschichte des mutmaßlichen Monophosphans auf der Venus – erste fünf Zeitschritte hier, hier, hier, hier („Schon wieder Wirbel …“) und hier – vor, inklusive der Papers On the Robustness of Phosphine Signatures in Venus‘ Clouds, Complications in the ALMA Detection of Phosphine at Venus und Claimed detection of PH3 in the clouds of Venus is consistent with mesospheric SO2 seit Dezember (wobei die Erstautorin des ersten gegenüber diesem Blog die Schlussfolgerungen der anderen beiden bestreitet) – auch ein Press Release zum 3. Paper und Artikel vom 8.2., 4.2. (mehr), 1.2. (mehr) und 28.1. 2021 und 23.12., 29.11. (mehr), 27.11. und 25.11. 2020. [23:05 MEZ – Ende]


15. Februar

Das erste Bild des Orbiters Hope aus der Nähe des Mars

wurde gestern zeitgleich vom Herrscher Dubais (und Premierminister der Vereinigten Arabischen Emirate) und dem Kronprinzen von Abu Dhabi getwittert und vom Projekt selbst wie auch der Raumfahrt-Behörde nur retweetet: eine Identifikation von Features und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier sowie ein Kommentar. Auch die Umlaufbahn von Tianwen-1, die heute geneigt wird, das Signal von Mars 2020 in Bochum (EDL wird leider unbeobachtbar sein), Kälte- und Staub-Probleme für InSight, der schon mal mit den Solarzellen wackelt, die Bedeutung vobn Mars-Beben, viele Bilder von CASSIS auf dem TGO, eine Wasser-Karte für Mars-Besucher, die übrigens besser nuklear anreisen sollten – und mögliche Folgen des Europa-Clipper-Starts ohne SLS sowie ein interessanter Mond-Stein für Yutu 2.

Reichlich Polarlicht über Kanada und Alaska am 7. Februar – ausgelöst von einem koronalen Loch – auf einem Bild der Visible Infrared Imaging Radiometer Suite (VIIRS) auf dem Satelliten Suomi NPP. Auch ein Vortrag über das Röntgen-Teleskop eROSITA auf SpektrRG, die Oberstufe der Ariane 6 vor ersten Tests in Deutschland, absurdes Gerangel um Sigmund Jähn, der desolate Zustand der Klima-Forschung bei der NASA, ein offenbar schwerer Zwischenfall bei einem Flug des SpaceShipTwo, der Start des nächsten Cygnus zur ISS mit allerlei Wissenschaft am 20.2. – und heute früh sollen in nur ~25 Minuten Abstand voneinander um 5:21 MEZ die nächsten Starlinks und um 5:45 MEZ der nächste Progress zur ISS starten. [0:00 MEZ] Der Roll-Out und eine russische Live-Übertragung – und die von SpaceX. [2:35 MEZ] Dieser Start ist wegen schlechten Wetters nun um 4:59 MEZ am 16.2. – dafür jetzt Прогресс МС-16. [4:55 MEZ]

Der Start und der Abwurf der Booster aus Raketen-Sicht aus o.g. Webcast – und die Trennung der Oberstufe vom Progress-Transporter aus dessen Perspektive aus einem anderen Webcast, den das NASA-Fernsehen übernommen hatte (und wo der Start so ausgesehen hatte) – im ersten hatte da die Regie nicht aufgepasst. Und die Solarzellen sind offen; auch eine NASA-Blog-Story. [6:05 MEZ]

Drei von zahlreichen guten Fotos, die trotz des trüben Wetters in Baikonur gelungen sind. [16:15 MEZ] Artikel zum Start hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier – auch ESA-Raketen-Entwicklung in Portugal im Rahmen von „Boost!“, Verbesserungen am Starship SN 10 vor’m nächsten Testflug vielleicht auch mal mit weicher Landung, ESA und UNOOSA zum Raumschrott und neue Erkenntnisse der Mission MMS zu magnetischer Rekonnektion bei der Erde. [23:45 MEZ]

So machte das obige Mars-Bild von Hope heute Schlagzeilen in den VAE: auch weitere Artikel dazu hier, hier und hier sowie das heutige wichtige Manöver von Tianwen-1 zur Drehung der Bahnebene (relevante Tweets hier, hier und hier), offenbar bislang verschwiegene Probleme von Chang’e-4 auf dem Weg zum Mond und ein engagierter Schütteltest mit der kürzlich gelieferten Hauptantenne für JUICE. [23:55 MEZ. NACHTRÄGE: Im 2. Anlauf sind die Starlinks gestartet (Fotos hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und Strichspuren hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier) und ausgesetzt worden (Standbild), dafür ist die Landung der 1. Stufe gescheitert, die 6-mal geflogen war und sich seltsam verhielt (der erste Verlust seit März 2020 und 24 guten Landungen nacheinander) – auch Starlink-Artikel zum Start hier, hier, hier, hier hier, hier, hier, hier und hier sowie vom 14.2., 11.2., 9.2. (mehr), 6.2., 5.2. (mehr; viele Fehler) und 4.2. Und die ESA informiert über die nächste Astronauten-Ausschreibung: ein Press Kit, ein Press Release, Pressekonferenzen in Englisch, Deutsch und noch mehr Sprachen und Artikel hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier]


13. Februar

Die Galaxie Messier 83 mit 4 Metern Öffnung un 11 Stunden Belichtung aufgenommen, durch 6 Filter mit der DECam am Blaco-Teleskop auf dem Cerro Tololo in Chile, die nach dem Abschluss der Dark Energy Survey auch für Einzelbeobachtungen zur Verfügung steht. Auch ein müder Sonnenfleck am 8.2., mal wieder ein Artikel über Komet Leonard – und immer neue Erkenntnisse über den Meteoriten Flensburg, einen ungewöhnlichen kohligen Chondriten.

Eine bemerkenswerte Radar-Aufnahme der Mondoberfläche: Gesendet hatte das Green Bank Telescope, empfangen wurden die Echos von den über die Erde verteilten Antennenschüsseln des Very Long Baseline Array – und heraus kam ein Apertur-Synthese-Bild insbesondere der Hadley-Rille mit 5 Metern Auflösung, das auch die Landestelle von Apollo 15 zeigt. Und die ganz junge Mondsichel gestern am Tage von energischen Amateurastronomen über den VAE eingefangen. [2:35 MEZ] Die Mondsichel gestern über Kalifornien und heute über Japan hier, hier, hier und hier. [15:15 MEZ] Und dann über Europa hier (von diesem Blogger), hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier und schließlich über Brasilien – und der Mars gestern. [23:45 MEZ]

Der fernste Transneptun unter Beobachtung aber kein Exot

ist gemäß der ersten vagen Bahnbestimmung 2018 AG37 (früher unter dem Spitznamen „Farfarout“ bekannt): Danach wurde er 2018 in etwa 132 au (19.7 Mrd. km) Sonnenabstand entdeckt und dürfte auch jetzt eine ähnliche Distanz haben (nur Voyager 1 ist mit 152 au gemäß dieser Tabelle z.Z. noch sonnenferner) – aber mit einer großen Halbachse von etwa 86 au ist er in dieser Tabelle der TNOs nur ein Objekt unter vielen. Zahlreiche Transneptune haben große Halbachsen von mehr als 100, einige um 1000 au. Und bei einer Exzentrizität von rund 0.7 liegt das Perihel wohl im Kuipergürtel, während das Aphel von vielleicht 144 au ist auch nichts Besonderes ist: Es ist allein die aktuelle Rekord-Distanz (es folgen drei ähnlich kleine TNOs und auf Platz fünf Zwergplanet Eris mit 96 au), die 2018 AG37 zahlreiche Press Releases wie hier, hier, hier, hier, hier oder hier oder Artikel hier und hier eingebracht hat. [1:45 MEZ. NACHTRAG: Gravierende Unsicherheiten bezüglich des Orbits bleiben aber bestehen]

„Ab ins All“ funktioniert auch online, wie sich am 10. Februar im Planetarium Bochum gezeigt hat: Zwei der dabei von Paul Hombach improvisierten Musikstücke gibt’s auch hier und hier (am Ende). Auch die ersten 50 Episoden der „Streifzüge durch das Universum“ ebenfalls aus Bochum, das neueste Astronomie Aktuell und die Mini-Doku „Kurze Geschichte der Archenhold-Sternwarte“ aus Berlin, ein Auftritt eines restaurierten allerersten Planetariums-Projektors aus der ersten Zeiss-Baureihe („Modell 1“) im niedersächsischen LK Diepholz, wie eine Beobachtungs-Nacht mit Keck durchgeführt wird, automatische Teleskope für Transient-Verfolgung – und das in Köln entwickelte Fred Young Submillimeter Telescope für CCAT Prime ist mit kanadischem Geld „jetzt auf sichere Füße gestellt“ worden. [1:00 MEZ]

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